Als erstes Urlaubsziel haben wir einen Campingplatz in Eibiswald in Österreich, südwestlich von Graz, festgelegt. Als kürzeste Strecke schlägt der Routenplaner folgenden Weg vor: Salzburg, A10 Richtung Süden, In Altenmarkt raus auf die E651 über Schladming zur A9, durch den mautpflichtigen Gleinalmtunnel nach Graz - und dann Landstraße nach Eibiswald. Insgesamt 405 km. Laut ADAC-Routenplaner 6h 15min Fahrtzeit für das Gespann. Hinzu kommt einmal Akku Laden, aber das stört nicht, denn bei über 6 Stunden Fahrt macht man ja sowieso eine kurze Pause - und entlang der Route gibt es jede Menge Schnell-Ladesäulen.
Die in Österreich notwendige Maut-Vignette kaufen wir erstmals online, direkt bei www.asfinag.at . Dort gibt es eine Tages-Vignette für 8,60 €, oder die 10-Tages-Vignette für 11,50 €, mit sofortiger Wirksamkeit (keine 14 Tage vorher buchen) und Bezahlung über Kreditkarte oder PayPal (jeweils ohne zusätzliche Gebühr).
Für die kostenpflichtigen Tunnel kaufen wir ebenfalls erstmal unter www.asfinag.at die Digitale Streckenmaut FLEX. => Wir fahren einfach durch den Tunnel - und die entsprechende Gebühr wird abgebucht. Man muss sich also nicht zuvor festlegen, welchen Tunnel man fahren will - und man kann zumindest auf der A9 auch mit Anhänger einfach auf der grünen Spur, ohne Anhalten, durch die Mautstelle durchfahren.
Da wir noch nicht wissen, in welche Richtung wir unseren Urlaub nach Eibiswald fortsetzen (das machen wir vom Wetter abhängig), kaufen wir kein Monats Abo von einem Ladesäulenanbieter. Dank unserer kostenfreien Apps von EnBw und Tesla werden wir bestimmt eine freie Ladesäule finden - wir werden berichten.
Wir fahren an einem verregnetem Montag bei 11 Grad Außentemperatur und mit vollem Akku los. Auf der Autobahn ist wegen dem Regen meist nicht mehr als 80 km/h drin und so kommen wir bei einem Durschnittsverbrauch von 21,3 kWh/100km mühelos in Liezen bei "Tesla Supercharger" an. 6 der 8 Säulen sind frei und so dauert unser Ladestopp weniger als 30 Minuten (die Tesla-Säule gibt uns maximal 97 kW und bricht bei 83% Akku ab - aber das reicht locker bis zum Ziel. Gezahlt haben wir 0,57€ / kWh. Die grüne Spur (ganz links) vor dem mautpflichtigen Tunnel funktioniert ohne anzuhalten und zeitgleich meldet das Handy, dass die Gebühr abgebucht wurde - und wären wir nicht kurz vor Graz in eine Vollsperrung der Autobahn geraten (mehrere Stunden), hätten wir eine kurzweilige Anreise nach Eibiswald gehabt. In Eibiswald haben wir dann wieder bei der gleichen Tankstelle wie 2023 geladen (die Ladekarte hat weiterhin funktioniert). Leider wurden die Ladepreise im Vergleich zu 2023 deutlich erhöht (siehe Bild unten) - Schade !
Nach einer Woche ging es dann weiter nach Kroatien / Istrien, in die Nähe von Umag. Wir wählten die Landstraße über den Radlpass nach Ljubljana (mit Ladestopp bei Tesla für 0,52€ / kWh) und dann weiter auf der Autobahn A1 Richtung Koper. Die slowenische Autobahnvignette kauften wir am Vortag online und ohne Aufpreis über dars.si. Die Landstraße entpuppte sich als teilweise sehr schmal, kurvig und in schlechtem Zustand. Da freut man sich, wenn der Anhänger nicht breiter als das Auto ist. Der Durchschnittsverbrauch für die gesamte Strecke lag unter 22 kWh/100km, trotz der Autobahn und der Passstraße. Wir erreichen noch vor 12:00 Uhr unseren Campingplatz :-)
Auf Istrien sind wir dann viel mit unseren E-Bike (die passen bei der Anreise in den Kofferraum) gefahren. Oft haben wir die Räder auch kurz auf den Fahrrad-Träger gesetzt (der passt auf der Anreise in den Klappi), um nicht jede Radtour am Campingplatz beginnen zu müssen. Wir finden es einfach toll und super flexibel, am Urlaubsort unseren PKW zu haben.
Die Heimreise planen wir ohne weiteren Stopp. Für die 505 km (über Ljubljana, Karawanken-Tunnel, Salzburg) gibt der ADAC-Routenplaner für das Gespann 7:38 h aus. Die Vignetten kaufen wir wieder online und Laden wollen wir kurz vor dem Karawanken-Tunnel bei IONITY und in Flachau bei Tesla. Ohne Monats-Ladevertrag soll IONITY bei EnBW 0,84 € / kWh kosten, also nutzen wir die App von "EWE Go" und laden dort für 0,64 € / kWh - gewohnt einfach und sehr schnell. Beim Tauern-Tunnel funktioniert der FLEX-Vertrag super (einfach in die Zahlstelle fahren - und die Schranke öffnet sich). Bei Tesla sind von den 18 Ladesäulen nur eine belegt, so dass wir ohne abzuhängen laden können (für 0,55 € / kWh) . Nach knapp 7 Stunden sind wir zu Hause (Trotz 2 Ladestopps, schneller als der ADAC vorausgesagt hat :-) )
Für die Anreise Ende April haben wir nur zwei Etappen geplant:
Oberbayern - Kiel (fast 1.000 km).
Kiel - Dänemark
Zum Laden in Deutschland haben wir über KIA ein Monats-Abo (11,99 €) mit ARAL abgeschlossen. Die kWh Strom kostet dann bei den schnellen ARAL HPC-Säulen nur 0,42 € (inzwischen 0,39 €).
Gestartet sind wir am Morgen mit einem Ladestand von 100% bei ca. 10° Außentemperatur. Zunächst ca. 30 km Landstraße und dann nur noch Autobahn mit Tempomat bei 97 km/h. Unsere erste ARAL-Ladestation erreichten wir nach 237 km und ca. 3h Fahrt bei einer Restladung von 20%. Der EV6 hat einen erstaunlich geringen Durchschnittsverbrauch von 24,6 kWh / 100km ausgerechnet.
Im Laufe des Tages wurde es deutlich wärmer (über 20°) und der Verbrauch pendelte sich bei ca. 25 kWh/100km ein. Geladen haben wir immer bis 80%-90% Ladestand. Dieser geringe Verbrauch ist dem niedrigen Anhänger zu verdanken (weniger Luftwiderstand). Im Urlaub haben wir einen KIA EV6 mit "normalen" Wohnwagen getroffen. Dort liegt der Verbrauch bei 35 - 40 kWh / 100km - und die Reichweite dadurch bei nur noch ca. 150 km :-(
Hier noch ein Bild vom Nachmittag.
Geladen haben wir immer bei ARAL. Diese HPC-Schnell-Ladesäulen haben wir über das KIA Navi angesteuert, so dass der EV6 jeweils den Akku auf das Schnellladen vorbereiten konnte - und uns die Säulen dann bis zu 240 kW gegeben haben. So war das Laden jeweils nach 20 - 25 Minuten erledigt. Gestartet wird das Laden durch Vorhalten der KIA-Ladekarte. Das hat immer sofort und schnell funktioniert. Auf eine freie Säule mussten wir nie warten - und das Ambiente war angenehm (meist bei großen ARAL-Tankstellen an Autohöfen neben der Autobahn). Einziger Nachteil für uns: wir mussten meistens den Wohnwagen abhängen - um dann rückwärts zur Ladesäule zu fahren :-( Anscheinend hat es sich bei den Ladesäulen-Betreibern noch nicht herumgesprochen, dass E-Autos auch Anhänger ziehen können (sogar besser als Verbrenner, da oft mehr PS, mehr Drehmoment und mehr Eigengewicht).
Am Abend waren wir nach nur 4 Ladestopps in Kiel. Es war wieder ein sehr entspanntes Fahren, denn den kleinen Anhänger 1.000 kg Gewicht, 2m Breite und nur 1,45m Höhe merkt der EV6 nicht. Da hat auch Seitenwind keine Chance. Auch nicht der Sog, wenn ein schneller Kleintransporter mit hoher Geschwindigkeit überholt. Das Reisen mit Wohnwagen war noch nie so entspannend, wie mit unserem aktuellen Gespann :-)
Insgesamt haben wir 105,- € für das Laden bezahlt. Das ist dann doch deutlich preiswerter, als wenn wir die Strecke mit einem Verbrenner gefahren wären.
Nach ein paar Tagen Zwischenstopp in Kiel ging es dann weiter nach Dänemark. Zum Laden in Dänemark haben wir Tesla Supercharger geplant, denn ARAL wird nur in Deutschland angeboten - und EnBw kostet 0,60 € / kWh. Wir nutzen die Tesla App (ohne Monatsvertrag). Darüber findet man alle Supercharger, die auch für KIA freigegeben sind und startet unkompliziert das Laden (nur die Ladesäulen-Nummer in der App auswählen, einstecken und los geht es). Der Preis für die kWh ist von der Tageszeit und dem Standort des Ladeparks abhängig (alles in der App vorab zu sehen) und liegt zwischen 2,6 und 3,5 Dänischen Kronen / kWh (umgerechnet 0,35 € - 0,47 € je kWh). Mit Monatsvertrag wäre es noch deutlich preiswerter. Nachteil bei Tesla ist, dass die Ladekabel der Säule sehr kurz sind (alle Tesla haben die Ladeklappe an der Fahrerseite) und man mit dem EV6 eigentlich immer 2 Plätze belegt (war aber nie ein Problem, denn es waren immer eine Menge Ladesäulen frei).
Ein weiterer Nachteil ist, dass im KIA Navi die Tesla Supercharger fehlen - und man die Säulen somit nicht mit dem KIA Navi anfahren kann => mit Google Maps und Android Auto zur Ladesäule (aber dadurch ohne den Akku auf das Schnellladen vorzubereiten) :-( - Und so richtiges Schnellladen haben wir bei Tesla nie erlebt. Mehr als 97 kW haben die Säulen nicht abgegeben (auch wenn der Akku vorbereitet war, weil wir im KIA-Navi als Ziel eine HPC-Säule anderer Anbieter in der Nachbarschaft ausgewählt haben). Oft wurde das Laden auch bei 82% - 85% von der Ladesäule abgebrochen - oder das Laden ist bei diesem Ladestand sprunghaft auf ca. 5 kW abgefallen - und wir haben das Laden dann in der App gestoppt. Irgendwie passen die Tesla Supercharger nicht zum KIA EV6 ?
Abhängen mussten wir bei Tesla nie. Wir konnten fast immer seitlich an den Säulen vorbei fahren (nicht rückwärts einparken). So belegt man dann zwar bis zu 4 Säulen, aber das macht ja nichts, wenn weitere 20 frei sind.
In Dänemark begegnet man deutlich mehr E-Autos als in Deutschland - und so gibt es auch eine Menge Ladesäulen und Ladesäulen Anbieter. Wir haben uns dann noch die App von Circle installiert (Circle hat viele HPC-Schnellladesäulen auch weitab von den Schnellstraßen). Das Laden hat dort immer - und schnell - funktioniert. Auch einige Campingplätze mit eigener Wallbox haben wir besucht.
Bei der Rückfahrt nach Oberbayern haben wir wieder bevorzugt bei Aral Pulse geladen. Jedes mal sehr schnell und ohne Wartezeit. An einer Autobahn Rastanlage waren die Ladesäulen wie Tanksäulen angeordnet (siehe Foto unten). => Kein Abhängen, komplette Überdachung und Aral-Shop. Sehr vorbildlich ! Weiter so !
Leistung: 239 kW (325 PS)
Akku-Kapazität: 77,4 kWh
Anhängelast: 1.600 kg
Schnellladen mit 800V (In 18 Minuten von 10% auf 80%)
großer Kofferraum (darin transportieren wir unsere 2 E-Bike) (liegend ohne Vorderrad) (umständlich zu Verstauen)
V2L (230 V mit maximal 3.500 W) (dadurch benötigen wir keinen Strom am Urlaubsort)
Leer-Gewicht: 760 kg
Gesamtgewicht: 1.000 kg
Gesamtlänge: 5,05 m
Innen-Länge: 3,60 m
Innen-Breite: 1,92 m
Gesamthöhe: 1,45 m
Innen-Höhe: 1,85 m
Ausgestattet mit großer Küche, Bad/WC, Schrank, Sitzgruppe und großem Doppelbett
Komplett autark
Aufgeklappt in wenigen Minuten
P.S.: Die exakten Daten unserer Urlaubsziele nennen wir bewusst nicht, denn wir wollen keine Werbung machen, sondern nur unsere Erfahrungen mit dem E-Auto Gespann mitteilen.
Fragen oder Anmerkungen senden Sie uns gerne
per Mail: Info@eAuto-Wohnwagen.de
Peter Erhard
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